Ein Klassenunterschied war beim Aufeinandertreffen von Schlusslicht Portu Rheine und Spitzenreiter SV Wilmsberg nicht zu sehen, im Gegenteil. Die Gastgeber hielten wacker dagegen. Doch trotz der laut Spielertrainer Christof Brüggemann "schlechtesten Saisonleistung" setzten sich die Piggen mit 3:1 (1:0) durch. Ein entscheidender Faktor war die rote Karte gegen Portus Murat Demir.

Der Mittelfeldspieler war mit Nelson Venancio aneinandergeraten. Der Unparteiische hatte darin eine Tätlichkeit Demirs gesehen und diesen vom Platz gestellt (67.). "Das war der Knackpunkt in unserem Spiel", erklärte Portu-Coach Joel Marinho. Die ersten 20 Minuten standen ganz im Zeichen der Gastgeber. Ricardo Vaz Gomes scheiterte früh am Pfosten (2.). Seinen Querpass schoss anschließend Omar Saadou links vorbei und auch Daniel Azevedo fand in Selwan Abdul-Rahman seinen Meister.

In die Drangphase Portus erzielten die Gäste die überraschende Führung. Christof Brüggemann traf per umstrittenem Freistoß von der Strafraumgrenze, allerdings mit gütiger Mithilfe von Rheines Schlussmann Ali Ehrary, dem die Kugel unter die Arme durchrutschte (32.). In Unterzahl gelang Portu der Ausgleich. Omar Saadou wurde von Alexander Wehrmann im Sechzehner gefoult. Den fälligen Strafstoß verwandelte der Gefoulte selbst (72.). Mit dem eigentlich einzigen gut vorgetragenen Angriff ihrer Partie trafen die Piggen zur erneuten Führung: Thomas Grabowski spielte das Leder zu Ron Konermann, der wiederum zu Matthias Brüggemann am zweiten Pfosten querlegte. Das 2:1 war nur noch Formsache (81.).

Kurz vor Schluss verteilte die Gastgeber ein weiteres Geschenk. Ehrary holte sich den Ball zwischen Strafraumkante und Eckfahne. Doch sein Pass nach vorne landete in den Füßen von Jannik Oldach, der mit der Kugel am Fuß ins leere Tor laufen durfte (89.). Christof Brüggemann fand deutliche Worte: "Das waren heute nicht einmal 50 Prozent unserer Leistungsfähigkeit. Dazu muss man aber auch sagen, dass Portu richtig gut agiert hat." Dem Lob schloss sich Marinho an: "Wir hatten die ganze Zeit über ein gutes Gefühl und standen sehr kompakt. Mit zehn Mann war aber nicht mehr viel zu holen. Ansonsten wäre ein Punkt drin gewesen."